Eine Reise war der Anfang: Achim Kirchmair flog 2013 nach Ladakh im Norden Indiens – ein absoluter Lebenstraum. Eigentlich wollte er dort wandern gehen, doch die Wanderschuhe hatte er praktischerweise zuhause in Österreich stehen lassen. Zufall? Wahrscheinlich nicht, denn so konnte er im auf 3500 Metern gelegenen Leh am „Kalashakra“ teilnehmen, einem buddhistischen Glaubensritual. „Die stundenlangen täglichen Gesänge der buddhistischen Mönche, die Ruhe und Gelassenheit in ihren Stimmen, haben meine Musik inspiriert“, schreibt Achim Kirchmair im Booklet. Daraus entstanden sind 10 spannende Stücke in einer ungewöhnlichen Besetzung: Gitarre, Schlagzeug (Andjelko Stupar) und Tuba (Ali Angerer).
Richtige Breitwand-Sounds sind das, echte Klanglandschaften. Eine große Weite, die dem Zuhörer viel Platz lässt für seine eigenen Gedankenreisen. Tracks wie „1301 Miles“ könnten die Filmmusik für ein cooles Roadmovie sein, erinnern mich teilweise an Ry Cooder oder Bill Frisell. Ganz so buddistisch geht’s aber nicht immer zu: Bei Track 8 lassen die Jungs zwischendurch mal so richtig die Sau raus – ein bisschen was Weltliches für die Ohren…
Der Gitarrensound von Achim Kirchmair ist gut ausbalanciert, fein nuanciert, die Tuba und das Schlagzeug geben ihm genügend Freiheit in den Songs, aber auch den nötigen Rückhalt. Man hört, dass sich da drei Musiker mit einer ganz eigenen Stimme gefunden haben.
Ob mir Track 3 „On The Road“ so gut gefällt, weil ich gerade echt urlaubsreif bin, wage ich nicht zu sagen. Auf jeden Fall taugt mir der sehr! Überhaupt finde ich, dass dem Achim Kirchmair Trio hier eine echt runde Sache gelungen ist. Ich wünsch ihnen, dass „Going To Ladakh“ nur der Anfang ihrer Reise ist.
Zum Abschluss vielleicht noch eine nette Anekdote aus dem Booklet: Dort schreibt Achim Kirchmair, ein indischer Taxifahrer hätte auf seine Frage, wie lange die Fahrt denn dauern würde, nur gesagt: „First life, second time.“
Erst das Leben, dann die Zeit.
Ich finde, du hast mit wunderschönen Wortbildern dieses Album beschrieben.