Yep, die Jazzrausch Bigband ist gerade extrem hip. Aber: Da wird zum Glück nix künstlich hochgejubelt, die sind einfach richtig gut. Donnerstagabend, die Unterfahrt ist nicht, wie üblich, komplett mit Tischchen und Stühlen möbliert; es ist Platz zum Tanzen frei geräumt. Zum Tanzen! Im Jazzclub! Vielleicht hat das Zeitmagazin mit seiner aktuellen Titelstory ja tatsächlich recht, vielleicht ist Jazz auch bei jungen Leuten wieder im Kommen.

Heute Abend geht die Jazzrausch Bigband „back to the roots“ – sie spielen eine Stilrichtung, die sie eigentlich gar nicht mehr im Programm haben: Swing. Ansonsten kann man sie nämlich meist in jazzfernen Clubs wie dem Harry Klein erleben – samt Technobeats und entfesseltem Publikum. Heute also Swing und – es wird getanzt:

Jazzrausch Bigband Unterfahrt

 

Wir haben Anfang August. Draußen ist es heiß, drinnen ist es heißer. Der Schweiß tropft zwar nicht von der Decke, aber viel fehlt nicht … Deshalb geht der Preis für den cleversten Merch-Artikel des Abends an die Jazzrausch-Fächer. Luft, Luft, wir brauchen Luft!

 

Highlight des Abends ist für mich das Set mit Sängerin Sara Lugo. Die kenne ich schon, seit ich ab und zu die Newcomershow bei Bayern 3 betreut habe. Eine tolle Musikerin, sonst eher im Reggae und Pop zuhause. Leonhard Kuhn hat ihre Songs extra für diesen Abend in Arrangements für die 17-köpfige Band verwandelt und es funktioniert ganz wunderbar. Saras leicht heisere, sehr poppige Stimme setzt sich gut gegen den fetten Bigband Sound durch. „Hit Me With The Music“, „The One“ oder „More Love“ hätte ich in diesen Versionen gerne mit nach Hause genommen.

Reggae-Sängerin Sara Lugo

 

Fazit: Es war ein schöner, ein bunter Abend in der Unterfahrt. Believe the hype.

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Gratulation: Die Jazzrausch Bigband darf als erste deutsche Bigband überhaupt im Lincoln Center in New York auftreten!